Beatmung von Corona-Patient*innen

Welche Therapiemöglichkeiten gibt es?

Das neu entdeckte Corona-Virus SARS CoV-2 verursacht eine Infektion der Atemwege (COVID-19), die in 80 % der Fälle mild verläuft. Bei einer Minderheit der Betroffenen entwickelt sich hingegen eine Lungenentzündung, die die Sauerstoffaufnahme des Körpers stark beeinträchtigt. In diesen Fällen stehen verschiedene Verfahren zur Verfügung, um

  • die Atmung zu unterstützen und
  • die Sauerstoffsättigung des Blutes zu verbessern.

Ein Überblick über die therapeutischen Möglichkeiten:

Therapeutische Möglichkeiten

Sauerstoffgabe (Abb. 1)

In leichten Fällen hilft meist bereits die Gabe von Sauerstoff über einen kleinen Schlauch in der Nase. Das erhöhte Sauerstoffangebot in der eingeatmeten Luft erleichtert zugleich die Sauerstoffaufnahme in der Lunge.


Mund-Nasen-Maske (Abb. 2)

Erzielt die Sauerstoffgabe keinen ausreichenden Effekt oder ist die Atmung für den Patienten zu anstrengend, kann eine Mund-Nasen-Maske die Atmung unterstützen. Über die Maske lässt sich der Druck in der Atemluft regulieren. So wirkt die Maske wie ein zusätzlicher Atemmuskel, der einen Teil der Arbeit übernimmt. Um richtig zu wirken, muss sie so dicht wie möglich sitzen. Eine 100%ige Dichte erreicht sie jedoch nie.

Trachealtubus (Abb. 3)

Bei schweren Verläufen ist deshalb eine Beatmung über einen Beatmungsschlauch (Tubus) erforderlich. Nachdem der Tubus über die Luftröhre in die Lunge eingeführt wurde, lässt sich der Druck in der Lunge und dadurch die Atmung regulieren. Man spricht in diesem Fall von einem invasiven Verfahren, da ein Eingriff in den Körper des Patienten erfolgt. Der Patient ist dabei nicht bei Bewusstsein.

Künstliche Lunge (Abb. 4)

In selten Fällen ist das Lungengewebe durch die Entzündung so stark geschädigt, dass eine ausreichende Sauerstoffaufnahme trotz unterstützender Maßnahmen nicht sicher ist. In diesem Fall erfolgt die Sauerstoffanreicherung des Blutes außerhalb des Körpers – mittels einer sogenannten künstlichen Lunge (Oxygenator). Bei diesem Verfahren wird das Blut über einen Venenzugang aus dem Körper in ein Gerät geleitet. Dieses reichert das Blut mithilfe einer Pumpe mit Sauerstoff an und filtert Kohlendioxid heraus. Anschließend wird das sauerstoffreiche Blut über einen zweiten Zugang wieder in den Körper geführt. Die Künstliche Lunge entlastet auf diese Weise das entzündete Lungengewebe.

Darum ist die Beatmungstherapie so wichtig

Die verschiedenen Beatmungsverfahren ermöglichen es den meisten COVID-19-Patienten und Patientinnen die Zeit zu überbrücken, die ihre Lunge für die Heilung braucht. Deshalb trägt die Beatmungstherapie entscheidend dazu bei, Menschenleben zu retten.

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